2024-02-16

Projekt “Zukunftswerkstatt” ein kurzer Rückblick auf die letzten Tage

Die Tage vergehen so rasch, die zweite Woche des Projekts “Aufbau einer Zukunftswerkstatt” geht morgen bereits zu Ende. 
Bevor wir über den Baufortschritt berichten, zunächst noch zu dem kleinen Jungen auf dem Foto. Jacinthe hatte in dieser Woche bereits seinen ersten Schultag. Hier wird er der Klasse vorgestellt. Eine wertvolle Aktion “am Rande” …

Apropos Schule. Eine interessante Entdeckung machte Walter, die er mit dem Foto festhielt: Bei Dunkelheit, oft auch zu späterer Stunde, machen Schülerinnen und Schüler unter dem Licht des Kirchengebäudes ihre Hausaufgaben, weil es zu Hause keinen Strom gibt oder er wieder ausgefallen ist.

Unsere Leute brachten in ihren privaten Koffern etliche Laptops mit nach Tchebebe. Diese wurden nun entsprechend für den Einsatz, vor allem an einem Gymnasium, vorbereitet.

Aber jetzt nehme ich Sie gerne mit auf die Baustelle. Hier ist in den letzten Tagen viel geschehen. Die Innenwände wurden verputzt, inzwischen ist auch der Außenputz fertig. Es wurde begonnen, die Elektrik zu installieren und die Maschinen haben bereits ihren Platz gefunden. Dabei war natürlich die Aufstellung der ersten Säge ein besonderes und schweißtreibendes Ereignis. Sie war zwischengelagert und musste mit vereinten Kräften aufgeladen und transportiert werden. Und natürlich wurde sie auch gleich ausprobiert - es funktionierte auf Anhieb!

Das hätte sich der frühere Schreinermeister Müller aus Bibersfeld vermutlich nicht vorstellen können, dass seine Maschinen Jahrzehnte später in Togo zum Einsatz kommen und dort noch gute Dienste leisten! Wir sind dankbar für diese Maschinen und auch alle weiteren Geräte und Materialen für die Schreinerwerkstatt, die wir größtenteils gespendet bekommen haben. 

Inzwischen wurde noch mit dem Bau eines kleinen WC-Häuschens begonnen. 

Neben den Arbeiten in und an der Werkstatt gibt es immer noch auch anderes zu tun. So wurde die Schrotmühle, die bei den Küchenfrauen im Einsatz ist, repariert, da sie bereits einige Zeit nicht mehr funktionstüchtig war. Mit Handwerkern vor Ort wurde sie wieder instandgesetzt und leistet jetzt wieder vollen Einsatz!

Groß ist die Nachfrage von Schulen nach Fußballtrikots. 
Im Container konnten wir sehr viele gespendete Trikots einladen, ebenso Fußbälle.

Diese Schulklasse freute sich riesig über die Trikots des TSV Michelfeld. Unsere Leute können noch viele Schulklassen glücklich machen - danke an dieser Stelle allen Spendern!

Vielleicht interessiert es Sie, wie sich unsere Gruppe essenstechnisch versorgt. Wenn nicht gerade gefestet wird, kochen unsere Leute selbst, in der Regel übernimmt das Walter. Zum Mittagessen trifft sich eine große Runde, denn die Familie von Sabin, der Gastgeberin, ist beim Essen auch dabei und immer wieder noch weitere Gäste. Die Aufnahme zeigt, dass es Reis, Tomatensoße und Kartoffelsalat (aus Jam-Wurzeln) gab. 
In der Regel wird vegetarisch gekocht (bei Fleisch ist Vorsicht geboten). Im Verlauf der Woche gab es aber tatsächlich einen Sauerbraten (der Bürgermeister spendete dafür einen Wildhasen) mit Spätzle! 

Übrigens: Aktuell sind es 43 Grad im Schatten, in der Sonne mindestens 50 Grad - um Mitternacht werden noch plus/minus 30 Grad gemessen! Damit muss man erst mal umgehen können - alle Achtung!

Zum Schluss der heutigen Infos ein besonderes Foto. 

Dieser Mann mit dem Fahrradrollstuhl, den MUT schon vor knapp zwei Jahren für ihn in Lomé anfertigen ließ, freut sich schon sehr auf die Arbeit in der neuen Werkstatt. Schon lange ist er mit uns in Kontakt, um für die Gruppe der Menschen mit körperlichen Behinderungen eine Perspektive zu bekommen. Gerhard nimmt von ihm als Geschenk Jam-Wurzeln (s. Schüssel) und ein lebendes Huhn entgegen, ein Zeichen der Dankbarkeit. 
Die Jam-Wurzeln lassen sich gut verarbeiten - das Huhn muss leider in Togo bleiben …