MUT
Mitmachen und Teilen e.V.

 

 

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Unser Ziel ist es, Kindern, Jugendlichen, aber auch bedürftigen Erwachsenen in Rumänien und Togo/Westafrika Hoffnung und Perspektiven zu geben.

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2025-07-06

MUT und das Haller Goethe-Institut - ein Beitrag zum 60jährigen Jubiläum 2025

In diesen Tagen fand die Vernissage der Ausstellung zum 60jährigen Bestehen des Haller Goethe-Instituts statt (s. HT vom 27.06.25). Beeindruckend und wertvoll, was Menschen aus aller Welt in diesen Jahrzehnten damit an internationalem Flair nach Schwäbisch Hall gebracht haben und was auch von Schwäbisch Hall aus in die Welt weitergegeben wurde.

Für den Schwäbisch Haller Verein MUT – Mitmachen und Teilen e.V. hatte die Begegnung mit einem Studenten aus Togo einen maßgeblichen Einfluss auf das Engagement des Vereins, das sich bis dahin auf Rumänien beschränkt hat.

Die Geschichte begann im Sommer 2009. Walter Stutz brachte einen rumänischen Jungen nach einem Besuch zum Hessentaler Bahnhof. Nach Abfahrt des Zuges sah er einen Mann mittleren Alters mit seinem Koffer vor dem Bahnhof stehen, der sehr erleichtert war, als er ihn ansprach und fragte, ob er ihm behilflich sein kann. Es handelte sich um Tchimate Adjana aus Tchebebe in Togo (Westafrika). Er erzählte, dass er Deutschlehrer sei und als einziger Kandidat ein Stipendium von seinem Land bekommen habe, um an einem sechswöchigen Sommerkurs am Goethe-Institut in Schwäbisch Hall teilzunehmen. Er war zum ersten Mal in Europa vieles war ihm äußerst fremd.

Walter Stutz brachte ihn dann zum Goethe-Institut und in seine Unterkunft, notierte ihm seine Telefonnummer, um in Kontakt zu bleiben. Konkret sah das dann so aus, dass Tchimate bald zur Familie gehörte und an manchen Abenden und Wochenenden noch Studierende aus anderen afrikanischen Ländern mitbrachte. Es war eine interessante und schöne Zeit in der Großfamilie, manches wurde gemeinsam unternommen und dabei auch manches gelernt, so wie das treffend in einer Veröffentlichung beschrieben wird „Sprachen lernen am Goethe-Institut passiert (auch) außerhalb des Unterrichts“.

Tchimate erzählte viel von seinem Land, seinem Leben, der Familie, der Gemeinde und lud immer wieder ein, ihn einmal in Togo zu besuchen. Über drei Jahre kam es zu eine regen Kommunikation, es war eine Freundschaft entstanden.

2012 fragte Tchimate als Lehrer an, ob es MUT möglich wäre, (die Arbeit des Vereins lernte er bei seinem Aufenthalt kennen), die Finanzierung für eine einfache kleine Dorfschule zu übernehmen. Die Eltern würden sich um den Bau kümmern, seien aber schlichtweg zu arm, um das Material zu besorgen. Für die Kinder würde es bedeuten, dass sie keinen kilometerlangen Schulweg mehr hätten. Dieses Projekt war der Startknopf für die grundsätzliche Entscheidung von MUT, sich künftig auch in Togo zu engagieren.

Da es MUT ein grundsätzliches Anliegen ist, regelmäßig vor Ort zu sein, machten sich im Februar 2013 drei MUT-Leute auf den Weg nach Togo, um ein weiteres Projekt umzusetzen. Auch sie erlebten eine andere Welt, wie vier Jahre zuvor Tchimate in Schwäbisch Hall.

Bis heute leben und wohnen die MUT-Leute (i.d.R. 6-8 Personen) während ihrer Einsätze bei Familie Adjana. Das Leben spielt sich im Hof ab, geschlafen wird auf einer Luftmatratze mit Moskitonetz, gekocht und gegessen wird gemeinsam, probiert wird alles, auch das schwäbische Essen. Ein kleiner Brunnen ermöglicht auch eine Mini-Dusche, d.h. zuerst muss Wasser hochgezogen werden, das dann aus einem Gefäß mit kleinen Bechern für Abkühlung sorgt – das alles bei durchschnittlich 45 Grad im Schatten. Es gäbe viel zu erzählen…

Neben vielen Einzelfallhilfen wird im zweijährigen Rhythmus gemeinsam mit einheimischen Handwerkern und Helfern ein Projekt durchgeführt. Dabei werden die Kosten von den Teilnehmern selbst getragen. Das letzte Projekt entstand Anfang 2024 mit dem Bau einer Zukunftswerkstatt, in der Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung vor allem Kinderspielzeug aus Holz herstellen. Seit über einem Jahr wird dort sehr beeindruckend und kreativ gearbeitet. Die Leitung hat ein einheimischer Schreiner; ein Englischlehrer ist für die Buchhaltung und weitere Seminare verantwortlich.

Viel Gutes ist in den zurückliegenden Jahren entstanden, das motiviert auch die Menschen vor Ort zu eigenen Ideen. Meist fehlt es den Menschen an den finanziellen Mitteln. Dank vieler Spenderinnen und Spendern kann MUT unter die Arme greifen, damit Lebensverhältnisse verbessert werden und auch junge Menschen eine Perspektive in ihrem Land bekommen. Etlichen Jugendlichen hat MUT ein Studium finanziert.

„Ich kann jetzt sterben, denn ich habe das Paradies gesehen“, unvergesslich diese Aussage von Tchimate Adjana bei der Verabschiedung damals in Schwäbisch Hall. Wobei man darüber diskutieren kann, was das Paradies für ihn bedeutet hat. Gespräche darüber sind nicht mehr möglich, Tchimate lebt nicht mehr, die medizinische Hilfe vor Ort hat nicht ausgereicht.

Aber der Besuch des Sommerkurses im Haller Goetheinstitut hat bis heute große Auswirkungen. Und es geht weiter, aktuell laufen die Planungen für den Anbau einer Geburtsklinik an die bestehende Krankenstation, der für Januar/Februar 2026 geplant ist. Wo Menschen etwas gemeinsam zum Guten bewegen, bekommt das Paradies vielleicht Gestalt.

MUT_Presse - 17:48:01 | Kommentar hinzufügen

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