Der erste Container!
Bilder sind in unserer Galerie zu finden.
Bibersfeld, 06.06.2020Bibersfeld, 14.03.2020
Ende März brachte der Verein MUT – Mitmachen und Teilen e.V. aus Schwäbisch Hall zum ersten Mal einen Schiffscontainer nach Togo/Westafrika auf den Weg (siehe unten). Die Ladung ist vor allem für die Krankenstation in Tschebebe bestimmt, auch das Krankenhaus in der nächsten Stadt wird medizinisches Material bekommen.
Bei dieser Aktion war viel Geduld gefragt. Es war spannend, immer wieder über das Internet die Fahrt des Containerschiffes zu verfolgen, das schließlich mit zwei Tagen Verspätung am 24. April im Hafen von Lomé anlegte. Aufgrund der Corona-Krise konnten die drei MUT-Vertreter nicht wie geplant, zu diesem Zeitpunkt nach Togo fliegen. So musste der einheimische Ansprechpartner des Vereins das weitere Vorgehen in die Hand nehmen. Gemeinsam mit dem Bürgermeister aus Tschebebe fuhren sie die lange Strecke nach Lomé, um sich um den Container zu kümmern. Allerdings begann dann eine Odysee, die ziemlich Nerven kostete. Ständig wurden neue Papiere angefordert, manchmal reichte eine Mail oder ein Fax, das nächste Mal brauchte es die Originale – afrikanische Geduld war gefragt, hier und in Tschebebe. Schließlich schaltete der Ansprechpartner vor Ort das Gesundheitsministerium ein, da sich nichts bewegte.
Der Container wird geöffnet
Gestern Abend (am 4. Juni 2020), kam nun die Whatsapp, auf die MUT seit fünf Wochen gewartet hatte: „Der Container wurde heute entladen. Das Material geht morgen nach Tschebebe.“
Ein kleiner Wehrmutstropfen war allerdings dabei: Der vom ASB Region Heilbronn-Franken gespendete und mit Hilfe des DRK Schwäbisch Hall ausgestattete Krankentransportwagen muss beim Zoll verbleiben, bis das Verfahren wegen der Befreiung von den Zollgebühren abgeschlossen ist. Es kann sich also nur noch um Tage handeln ...
Das war gestern mal wieder eine der Aktionen, die typisch sind für MUT. Über die MUT-Whatsapp-Gruppe kam am Montag von Robert Hoppe die Info: „Der Container kommt am Freitag um 12 Uhr. Wir brauchen noch drei bis vier Leute zum Beladen und haben dafür nur zwei Stunden Zeit.“
Wir warten auf den Container, alles ist bestens vorbereitet!
Dann waren am Freitag 11 Leute an Ort und Stelle, der Container kam sehr pünktlich und in etwa eineinhalb Stunden war er mit System beladen. Allerdings muss man hier betonen, dass die Verladung perfekt vorbereitet war!
Ganz schön groß, so ein Container
Zuerst die kleineren Dinge
Der Krankentransporter muss auch in den Container :-)
Ein herzliches Dankeschön an alle, die da so tatkräftig mitgemacht haben! Die Vorbereitungen liefen schon längere Zeit schließlich war es in der 30jährigen MUT-Geschichte das erste Mal, dass ein Container nach Afrika verschickt werden sollte. Es galt vieles zu bedenken und zu organisieren und wir sind dankbar für die Tipps, die wir von Fachleuten dazu bekommen haben.
Der Gedanke reifte bei der letzten Togo-Aktion unserer MUTler Lutz Jaenisch, Rüdiger Stepper sowie Gerhard und Walter Stutz im März 2017. Damals wurde die Krankenstation in Tschebebe renoviert, die mehr als dürftig ausgestattet ist.
Mit der Container-Ladung können wir nun vor allem diese Krankenstation unterstützen. Ein ganz besonderes Geschenk machte uns im letzten Jahr der Arbeiter-Samariter-Bund, Region Heilbronn-Franken mit einem Krankentransportwagen, der ebenfalls zur Ladung gehört und mit viel Phantasie „verladen“ wurde. Dieser Wagen soll künftig eine schnellere Versorgung von Verletzten gewährleisten, vor allem, wenn sie in das nächste Krankenhaus gebracht werden müssen. Eine solche Möglichkeit gibt es bisher nicht. Übrigens hat das DRK Schwäbisch Hall den Inhalt des Krankenwagens auf Vordermann gebracht. Herzlichen Dank an ASB und DRK!
Im Container sind darüber hinaus u.a. Fahrräder, die eine ehrenamtliche Gruppe geprüft und gerichtet hat (ein Dank auch dafür!) und zahlreiche Blechblasinstrumente, die uns Posaunenchöre zur Verfügung gestellt haben.
Damit können Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit bekommen, ein solches Instrument zu lernen und künftig in Gruppen gemeinsam zu musizieren. Da sind wir selbst sehr gespannt und freuen uns jetzt schon auf das Ergebnis. Auch dafür herzlichen Dank!
Der Container wurde gestern bereits nach Bremerhaven gebracht, wo er auf das Schiff verladen wird. Sechs Wochen wird er dann unterwegs sein. Momentan ist geplant, dass Gerhard und Walter Stutz sowie Rüdiger Stepper wie bei den letzten Aktionen nach Togo fliegen (selbstverständlich auf eigene Kosten), um die Container-Ladung im Hafen von Lomé in Empfang zu nehmen und sie anschließend nach Tschebebe zu begleiten und vor Ort zu „versorgen“. Wir hoffen sehr, dass dies aufgrund der derzeitigen Situation möglich ist. Wenn dem nicht so ist, vertrauen wir darauf, dass unsere Partner vor Ort, mit denen wir in ständigem Kontakt stehen, dies übernehmen. Bitte begleiten Sie auch diese Aktion mit Ihrer Fürbitte.
Wir danken herzlich allen, die diesen Transport möglich gemacht haben und die unsere Arbeit in Togo finanziell unterstützen. Jeden Tag können so Menschen mit notwendigen Medikamenten, frischem Wasser und manch anderen Notwendigkeiten unterstützt werden.
Aktuelle Anmerkung: Aufgrund der aktuellen Situation werden unsere Leute nicht vor Ort sein können.
Mit einer feierlichen Zeremonie wurden das Krankenfahrzeug und die Containerspenden in Tchebebe/Togo verteilt.
Per Whatsapp konnten wir teilnehmen und uns mit den Empfängern (Krankenstation, Apotheke, Kindergärten, Menschen mit Behinderung ...) freuen.
Danke an alle, die diese tolle Aktion unterstützt haben!