Unser Engagement in Togo
Die eindrückliche Begegnung mit einem Lehrer aus Togo, der am Haller Goetheinstitut einen Kurs besuchte, war der Auslöser für unser Engagement in Togo.
Das erste Projekt war die Finanzierung eines Schulgebäudes (inkl. Einrichtung), das trotz seiner Einfachheit ein ganzes Dorf glücklich macht. Toll war, dass sich die Eltern am Bau beteiligten. Sie hatten vorher einfach keine finanziellen Mittel dazu.
Anfang 2013 flogen drei Mitglieder unseres Vorstands auf eigene Kosten nach Togo, um die Situation dort kennen zu lernen. Die vielen Begegnungen und Gespräche, auch bei zahlreichen Besuchen in Schulen, haben nachhaltig Eindrücke hinterlassen.
Ein großes Problem ist die Wasserversorgung. Frauen müssen oft bei größter Hitze viele Kilometer gehen, um die Gefäße zu füllen. Um Zeichen der Solidarität zu setzen, hat MUT inzwischen mehrere Brunnen finanziert, die eine große Erleichterung für die Frauen bringen.
Auch in Togo unterstützen wir junge Menschen, damit sie eine gute Ausbildung bekommen. Eindrücklich war die Begegnung mit einem jungen blinden Mann und dessen Vater. Sein größter Wunsch war es, Jura zu studieren in der Hauptstadt Lomé. Mit Hilfe eines Spenders konnte das Studium finanziert werden. Der junge Mann hat inzwischen auch einen Arbeitsplatz.
Neben den Einzelfallhilfen konnten wir neben dem Schulbau noch weitere Projekte bewegen:
2014 / 2015 Bau einer Kirche
Durch gezielte Spenden für dieses Projekt konnten wir der Evang. Lutherischen Gemeinde einen geschützten Versammlungsraumes schaffen, der von zentraler Bedeutung für die Gemeinde ist. Wir staunen immer wieder, wie die Gemeinde motiviert wurde, Eigeninitiative zu ergreifen, z.B. mit Analphabetisierungskursen für Erwachsene, Angebote für Kinder ...
2017 Renovierung der Krankenstation in Tschebebe und Bau von Toiletten und Duschen Für uns nicht vorstellbare Zustände prägten die einzige Krankenstation weit und breit veranlassten uns zur Hilfe. Einen Arzt gibt es nicht, aber einen Krankenpfleger, der die Patienten behandelt und sie - wenn notwendig und möglich - auch in das Krankenhaus der nächsten Stadt schickt. Kaum Medikamente oder medizinisches Material. Ein kalter, düsterer Ort, an dem Kinder geboren werden und Menschen Hilfe suchen.
Manches konnte bei der Aktion zum Besseren gewendet werden. Ein neu eingesetztes Komitee ist verantwortlich, dass die Arbeit geordnet läuft und die Finanzen gut verwaltet werden. Darüber hinaus haben wir eine Reinigungskraft angestellt, die dafür sorgt, dass die Räumlichkeiten sauber sind (gleichzeitig ist damit das Einkommen der Familie gesichert). Wir finanzieren Malaria-Medikamente, damit Kinder und Erwachsene, die sich diese nicht leisten können, trotzdem behandelt werden und überleben. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit der Spedition Kübler einen großzügigen Unterstützer haben und dies leisten können.
Zum ersten mal in der Geschichte von MUT haben wir einen Schiffscontainer nach Togo gebracht, der weiteres Material zur Krankenstation bringt. Leider kann die Planung, dass Gerhard und Walter Stutz sowie Rüdiger Stepper in diesen Wochen nach Togo fliegen, um dann vor Ort zu sein, wenn der Container kommt, nicht umgesetzt werdßen - Corona lässt es nicht zu. Dank der sozialen Medien sind wir aber regelmäßig in Kontakt mit unserem Ansprechpartner vor Ort, auf den wir uns verlassen können.
Der Container ist gut angekommen. Alles weitere lesen sie hier.
Wichtig ist uns bei den Projekten, dass wir sie gemeinsam mit Handwerkern vor Ort durchführen - das gemeinsame Planen und Arbeiten tut beiden Seiten gut und schafft - trotz Sprachbarrieren - ein gegenseitiges Näherkommen und Verstehen.
In den zurückliegenden Monaten haben wir zahlreiche Operationen für meist junge Männer übernommen, denen ein Hodenbruch große körperliche Beschwerden bereitet und in der Regel damit endet, dass sie nicht mehr arbeiten können. Es ist nicht zu beschreiben, wie groß die Freude und Entlastung nach einer solchen Operation, die in einem Krankenhaus in einer Nachbarstadt durchgeführt werden, ist.
Auch in Togo geht uns um den einzelnen Menschen und seine die Situation, mit der er zurechtkommen muss.
Wir brauchen offene Augen und ein weites Herz, um zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu handeln und wahrzunehmen, wo jemand unsere Unterstützung braucht.